Holzbrücke über die Reuss

Geschichtliches:
1627 ereignete sich beim Überqueren der Reuss mit der damaligen Fähre ein grosses Unglück. Pfarrgenossen ausHitzkirch befanden sich auf der Heimreise von ihrer Wallfahrt nach Einsiedeln. Als sie sich mitten auf der reissenden Reuss befanden, riss das Seil der Fähre, das Schiff kippte und vierzig Pilger fanden in den Fluten den Tod.

Dieser schreckliche Unfall führte dazu, dass 1640/41 eine stattliche Holzbrücke über die Reuss als neue Verbindung zwischen dem Freiamt und dem Zugerland gebaut wurde. Die Bauzeit betrug 16 Monate und die Kosten betrugen 17‘000 Gulden. Das Zollhaus lag weiter von der Brücke entfernt als das heutige Restaurant Zollhaus, das um 1835 erbaut worden war. 1809 ging man daran, die baufällige Brücke zu erneuern. Der Luzerner Stadtbaumeister Ritter leitete den Neubau der Brücke, dessen Kosten 32‘000 Gulden betrugen.

Im Sonderbundskrieg liess Artilleriehauptmann Graf Schweinitz am 6. November 1847 einen mit Sprengstoff beladenen Wagen auf die Brücke fahren und brachte sie zur Explosion. Diese vermochte jedoch nur die zugerische Seite der Brücke zu zerstören, was auf die Bauweise von 1809 zurückzuführen war. Die beschädigte Brücke wurde im Jahre 1852 wieder instand gestellt.

Die neue Brücke:
Ende September 1996 wurde die neue Brücke dem Verkehr übergeben und die schöne, alte Holzbrücke darf nun wieder ruhiger von vergangenen Zeiten träumen. Mit der Eröffnung der neuen Brücke gehörte das lange Warten vor der Barriere und der Brücke der Vergangenheit an.

Im Rahmen der grossen Eröffnungsfeierlichkeiten, bei denen auch Bundesrat Kaspar Villiger zu Gast war, wurde auf der Brücke und beidseits der Reuss ein Markt durchgeführt. Seither findet alle Jahre am letzten Samstag im September der beliebte „Brogge-Märt“ statt. Der nostalgische Markt zieht viele Besucherinnen und Besucher an.