Sechseläuten mit Glarus als Gastkanton - 1
Sechseläuten mit Glarus als Gastkanton - 1
Sechseläuten mit Glarus als Gastkanton - 1

Glarus

Sechseläuten mit Glarus als Gastkanton

Vieles wurde schon geschrieben über den tollen Auftritt von Glarus als Gastkanton am diesjährigen Sechseläuten. Eine wirklich rundum gelungene Sache. Warum also noch ein weiterer Bericht?

Während die Harmoniemusik Näfels als Vertretung des Gastkantons ihre Premiere am Sechseläuten hatte, feiterte der Glarner Tambourenverein seine 40. Teilnahme als Tambourengruppe bei der Zunft Schwamendingen. Ich konnte mich mit den beiden musikalischen Leitern über die Vorbereitung auf diesen Einsatz unterhalten, um Ihnen einen kleinen Einblick auf diesen Teil der Glarner Delegation zu geben.


Eines vorweg, die Organisation sei vorbildlich und die Betreuung des Gastkantons durch die Zugchefin Leonie Bachmann und ihre Helfer (Chäfer genannt) war freundlich und zuvorkommend. Die Harmoniemusik Näfels hat für die beiden Kurzkonzerte auf dem Lindenhof sowie den grossen Zug zum Feuer ein umfassendes Repertoire einstudiert. Während für den Umzug 6 Märsche einstudiert wurden (welche übrigens jeder mit marschieren mindestens 2 Mal gespielt wurde) umfasst die Literatur für die Konzerte auch Polkas, Pop- und Rock-Songs sowie Balladen. Daneben wurden in drei Parademusikproben auch das Marschieren geübt resp. aufgefrischt. Auch optisch hat das Corps aufgerüstet mit Überzügen für die Sousaphone und Blumenschmuck für die vorderste Reihe. Neben der Vorbereitung mit dem Corps hat sich Dirigent Reto Bösch auch persönlich und nach Rücksprache mit Dirigentenkollegen sowie dem Tambourenleiter André Hauser auf die speziellen Gegebenheiten vorbereitet. Insbesondere jener Teil der Strecke in welcher sich der Zug kreuzt, ist eine besondere Herausforderung, muss man hier doch auf die anderen Corps sowie die Pferde Rücksicht nehmen. Gemäss Weisung des Zentralkomitees wünscht das Schweizer Fernsehen, dass vor der Ferhsehkamera musiziert und nicht getrommelt wird. Mit grosser Flexibilität des Corps ist dies auch der HM Näfels gelungen. Speziell am Sechseläuten ist, dass die Damen am Strassenrand den Umzugsteilnehmern Blumen überreichen. Wenn man dann wie Reto Bösch in der einen Hand die Trillerpfeife für die Spielwechsel zwischen Tambouren und Musik sowie in der anderen den Tambourenmajor-Stab trägt, wird dies schnell zu einer logistischen Herausforderung.  


Für den Glarner Tambourenverein war das diesjährige Sechseläuten aus einem anderem Grund eine Premiere. Während der Verein schon 40 Jahren die Zunft Schwamendingen unterstützt, musste die Formation in diesem Jahr geteilt werden, da auch die Kantonsdelegation mit Tambouren bestückt werden musste. Jeder Tambour wurde also gebraucht und auch die Jungtambouren aus der letzten Kolumne durften ihre Sechseläuten-Premiere erleben. Für den Leiter eine Herausforderung, um sowohl musikalisch als auch grössenmässig zwei tolle Formationen zu bilden. Ebenfalls vervollständigten die Ehrendamen und der Fähnrich des Tambourenvereins das Bild der Glarner Delegation, auch dies eine Premiere, ist die Teilnahme bei der Zunft jeweils ohne Ehrendamen und Fähnrich geplant. Beide Formationen hatten das gleiche Repertoire mit 4 Strassenmärschen, welche mit einer Paukenstimme ergänzt wurden. Wie gewohnt alles auswendig und in perfektem Zusammenspiel getrommelt. Die Spielwechsel haben auch aus Sicht der Tambouren mustergültig funktioniert.


Während für Harmoniemusik nach dem abschliessenden Konzert auf dem Lindenhof (mit vielen Zugaben) die Heimreise auf dem Programm stand, durften die Tambouren ihre Zunft bis tief in die Nacht auf dem sogenannten Auszug begleiten.


Aus meiner Sicht als Zuschauer haben die Harmoniemusik Näfels und der Glarner Tambourenverein diese Herausforderungen gut gemeistert und das Glarner Blasmusikwesen würdevoll vertreten.

Autor

Kulturblogger Glarus

Kontakt

Kategorie

  • Glarus

Publiziert am

29.04.2017

Webcode

www.guidle.com/Vs8pap