Bild: Annemai Kamm-Elmer
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Bild: Ruedi Menzi
Bild: Ruedi Menzi

Natur / Umwelt

Sonnenereignis am Mürtschenloch

Obstalden

Die Sonne scheint durchs Mürtschenloch: Das andere Sonnenuntergangs-Ereignis im Glarnerland

Felsenlöcher sind mysthisch. Felsenlöcher sind von Geschichten umrankt. Menschen sind seit jeher von Felsenlöchern fasziniert. Ers recht, wenn die Sonne durchscheint. Eines der bekanntesten Schweizer Felsenlöcher ist das Elmer Martinsloch. Bisher weniger bekannt ist das Loch in der Stocklochwand im Mürtschenstockmassiv auf dem Kerenzerberg. Dieses Loch ist 11 Meter hoch, 15 Meter breit und gegen Norden abfallend. Zweimal im Jahr scheint die Sonne während jeweils vier Tagen durch das Felsloch: Für die Bergbewohner jedes Mal ein magisches Ereignis. Im Herbst wird das grosse Dunkel angekündigt, im Frühling das Erwachen aus dem Winterschlaf. In Mühlehorn lässt die Sonne jeweils im November und Februar sogar die goldene Kugel des Kirchturms aufleuchten. Ein stilles Naturspektakel, nicht nur für Hobbyfotografen.

DIE SAGE UM'S MÜRTSCHENLOCH: «Ä TRACH»
Uf em Hag zwüschet dr Alp Säls und dr Alp Laubegg isch es zimli ebä. Hät döt derä Löcher. Das vorderscht isch glaubi blos öppän ä Meter täuf und die andere dröü, vieri ächly täufer. Und dänn hindä dra isch ais gsii, ä mächtigä Chaib, das isch ganz abi ggangä. Dänn händ sie gsait, da usä seig früener ämaal ä Trach gsprungä und i Mürtschä hinderi gflogä. Der Chäib haig ä söttigä Schuss ggä und sei ä söttigä Trach gsii, der hät döt gad dr Bärg durschlagä und hät gad äs Loch gmacht im Mürtschä änä Uf em Hag gsieht mä säb Loch im Mürtschä, mä gsiet dur ä Bärg duri, wänn mä döt obän isch. (Aus Alois Senti, Sagen aus dem Sarganserland)

DAS SAGENHAFTE LOCH
Es war einmal ein Drache von enormer Stärke. Das Ungetüm verbrachte viele Jahrhunderte gefangen im Erdreich des nördlichen Glarnerlands. Eines Tages – so will es die Legende – fand der Drache oberhalb von Quinten durch einen Krater ins Freie. Sogleich breitete er die Flügel aus und schwang sich in Richtung Mürtschenstock davon. Da er es sehr eilig hatte, machte sich der Drache kein Mühe, den Berg zu umfliegen. Noch heute zeugt ein Loch von der Stelle, an der sein Kopf den Fels durchschlug.

DER MÜRTSCHENSTOCK
Dem Mürtschenstock verleihen seine drei Gipfel eine markante Gestalt. Der 2410 Meter hohe Fulen wird im Süden vom Ruchen um nur 31 Meter überragt. Im Norden dagegen duckt sich der 2390 Meter hohe Stock in den Schatten seiner «Brüder». Die Hänge des Mürtschenstocks fallen steil herab zum Südufer des Walensees. Der Begriff «Mürtschen» bedeutet soviel wie «morsch». Denn das Bergmassiv besteht aus «bröckeligem» Kalkstein. Das sagenumwobene Felsenfenster befindet sich im Nordgrat des Mürtschenstocks.

BEOBACHTUNGSORT
Obstalden Stocken-Bödeli, alte Kerenzerstrasse Nr. 1 bis zirka 19, täglich rund 100 Meter weiter östlich

Viele weitere Standorte sind möglich: Überall am Nordabhang, wo das Loch im Mürtschen und der Himmel hindurch zu sehen sind, scheint die Sonne in den kurzen Tagen des Jahres hin. Man muss sich den Standort jeweils ein wenig suchen. Der Lauf der Sonne dem Grat entlang lässt sich gut verfolgen. So sollte es möglich sein, den richtigen Platz und den richtigen Augenblick zu erwischen.

https://www.glarusnord-tourismus.ch

Datum

18.11.2018 Bis  21.11.2018   13:30 Uhr
21.1.2019 Bis  24.1.2019   14:05 Uhr

Mühlehorn Bahnhofplatz: 8./9. Novemer (14.05 Uhr), 1./2. Februar (14.35 Uhr)
Walenguflen: 13. bis 15. November (13.50 Uhr), 27. bis 29.Januar (14.20 Uhr)

Adresse

8758 Obstalden

Kontakt

Glarusnord-Tourismus
Infostelle lintharena sgu
Oberurnerstrasse 14
8752 Näfels
info@glarusnord-tourismus.ch

Kategorie

  • Natur / Umwelt

Zielgruppe

  • Offen für alle

Zutrittskonditionen

  • Gratis für alle / Freier Eintritt

Webcode

www.guidle.com/efDsku