Beschreibung
Hohes Entwicklungspotenzial und grosse Bedeutung für GlarusDie Gemeindeversammlung Glarus hat im Rahmen der Richtplanung 2013 das Gebiet Bahnhof Glarus/Ennetbühls als Entwicklungsschwerpunkt (ESP) definiert. Innerhalb der im September 2016 ebenfalls durch die Gemeindeversammlung verabschiedeten Gesamtrevision der Nutzungsplanung wurde das Teilgebiet «Untere Allmeind» der dreigeschossigen Wohnzone zugewiesen und das benachbarte "Kartoni-Areal" in eine Mischzone Wohnen und Arbeiten umgezont. Die beiden Areale stellen damit heute ein zusammenhängendes Gebiet mit nicht nur sehr hohem Entwicklungspotential, sondern auch von grosser Bedeutung für Glarus dar.
Masterplan bietet Grundlage für weitere EntwicklungAm 8. März 2018 hat der Gemeinderat Glarus die Erarbeitung eines Masterplans die beiden Teilgebiete Untere Allmeind und Kartoni-Areal betreffend in Auftrag gegeben. Ziel des Masterplans ist es, auf Basis des Gemeinderichtplans die grundlegenden Ab-sichten und Rahmenbedingungen für die Arealentwicklung aufzuzeigen und damit die Grundlage für das Richtprojekt und den Überbauungsplan zu schaffen.
Der Masterplan für das Kartoni-Quartier wurde durch eine breit angelegte Begleit-gruppe erarbeitet. Vertreter des Gemeinderats, der kantonalen und kommunalen Be-hörden sowie Fachexperten haben sich an fünf Workshops mit der Entwicklung des Areals auseinandergesetzt. Parallel zu diesem Planungsprozess, der stark auf die Themen Raumplanung, Verkehr, Erschliessung und Einordnung fokussiert, fanden ver-schiedene Workshops mit lokalen Vertretern aus Hotellerie, Gastronomie, Tourismus, Detailhandel, Medizinische Versorgung, Politik, Raumplanung und Architektur sowie Kultur zur Frage der zukünftigen Nutzungsbedürfnisse insbesondere auf dem Kartoni-Areal statt.
Ende Juni 2019 haben die beiden Eigentümer-Vertreter, die Gemeinde Glarus und die Sutter Projects GmbH, die direkten Nachbarn des Kartoni-Areals zu einem Informa-tions- und Austauschanlass eingeladen. Dabei wurde Anwohnern, Eigentümern und Liegenschaftsverwaltern der Masterplan und damit mögliche Nutzungskonzepte für das neu entstehende Kartoni-Quartier vorgestellt.
Geschichte und Kultur verbunden mit modernem LebenDer Masterplan sieht für den nördlichen Teil des Areals Kartoni als mögliche Variante die Bewahrung der kulturell und geschichtlich wichtigen Bebauungsstruktur vor. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes wird geprüft, ob Arbeiterhaus, historische Hallen und Hänggi-Turm erhalten bleiben. Im Gebiet sollen Wohn- und Gewerbenutzungen wie insbesondere auch kulturelle Nutzungen möglich sein. Die sich im südlichen Teil befin-denden Werkhallen sollen abgebrochen und durch eine attraktive Struktur mit einem vielseitigen Angebot für Wohnen und Arbeiten ersetzt werden.
Keine Konkurrenz zu privaten WohnbauaktivitätenFür das Gebiet Untere Allmeind lässt der Masterplan für die Ausrichtung und Gestal-tung der Überbauung noch einen grossen Spielraum. Die städtebaulichen Vorgaben für die Überbauung sollen im Rahmen eines qualitätssichernden Verfahrens und des darauf aufbauenden Richtprojekts erarbeitet und im Überbauungsplan umgesetzt wer-den. Damit wird sichergestellt, dass eine attraktive, qualitativ hochwertige Überbauung mit einem hohen Wohn- und Aufenthaltswert realisiert werden kann.
Da in der Gemeinde aktuell eine rege Bautätigkeit herrscht und die Gemeinde private Bauvorhaben nicht konkurrenzieren will, erhält die Erarbeitung des Richtprojekts und des Überbauungsplans für dieses Teilareal keine Priorität.
Parkierung und Linthsteg miteinbeziehenDie Erschliessung durch den motorisierten Verkehr soll unter anderem vom Kronen-platz her erfolgen. Die Parkierung soll idealerweise in einem guten Verhältnis von über und unter dem Boden realisiert werden. Der Langsamverkehr soll vom Linthsteg her entlang der Linthpromenade bis an das südliche Ende der Bebauung und von da zur Ennetbühlerstrasse und damit zum Zentrum Ennendas geführt werden. Damit kann der Ortsteil Ennenda / Ennetbühls optimal und attraktiv an das Zentrum von Glarus und den Bahnhof angebunden werden.
Kartoni-Quartierfreiraum als Generationen-TreffpunktDer im Masterplan vorgesehene Kartoni-Quartierfreiraum liegt zwischen den beiden Teilarealen Kartoni und Untere Allmeind. Er soll einen neuen, für das soziale Zusam-menleben der Bewohner des Ortsteils Ennetbühls wichtigen Treffpunkt bilden. Der Mas-terplan koordiniert dabei die Fuss- und Radwegeführung, wie auch den Linthsteg mit der Arealentwicklung
Nächster Schritt: Qualitätssicherndes VerfahrenDer Masterplan wird gegen Ende des Sommers 2019 abgeschlossen sein. Die nächste Phase beinhaltet die Durchführung eines qualitätssichernden Verfahrens (Studienauf-trag, Wettbewerb, Fachgruppen-Coaching), in welchem die dem Masterplan zugrunde-liegende Entwicklungskonzeption überprüft und gegebenenfalls angepasst wird, so-dass Grössenordnung Ende 2021 der Überbauungsplan finalisiert werden kann. Die Realisierung einer ersten Bauetappe erfolgt frühestens ab Frühling 2022.
Letzte Bearbeitung: 18.07.2019