Eine Theatergruppe studiert eine Boulevardkomödie ein. Alles geht drunter und drüber. Pures Chaos. Die Nerven liegen blank. Ein Meisterstück unter den Theaterkomödien. Ulrich S. Eggimann hat die Komödie ins Berndeutsche übertragen.

„Der nackte Wahnsinn“ (1982) ist einer der grossen Klassiker unter den Theaterkomödien der Gegenwart, weltweit erfolgreich auch als Film. Ein witziges Bild der Mechanismen des Theaterspiels und zugleich der zwischenmenschlichen Spannungen in einem Ensemble. Das Zwinkern, mit dem der britische Dramatiker Michael Frayn dieses Chaos mit all den Pannen auf und hinter der Bühne schildert, hat Ulrich Simon Eggimann übernommen, der für die Emmentaler Liebhaberbühne als deren Regisseur die ergötzliche Theaterkomödie ins Berndeutsche übertragen hat.

Handlung:
Ein Provinztheater studiert unter der Regie von Kurt Dähler das Stück „Nackte Tatsachen“ ein – eine alte Boulevardkomödie, die, weil der Zeitgeist sich wandelt, allzu kritischer Betrachtung nicht mehr unbedingt standhält. Doch die fast vergessene einstige Schauspielerin Romy Gerber hofft sich mit der Tournee-Produktion dem Theaterpublikum in Erinnerung rufen zu können.

Zum Ensemble, das sie dafür zusammengetrommelt hat, gehören auch Toni Bürgi, ein zerstreuter Schwachkopf, der Herzensbrecher Fredi Löffel, die kurzsichtige Darstellerin Conny Stübi, die zweite Darstellerin Astrid Fahrni und der immer betrunkene Ernst Fankhauser. Hinter den Kulissen arbeiten Dodo Brülisauer und Dani Haldimann. Alle sind ehemalige und aktuelle Liebhaber sowie Kollegen von Romy Gerber.

Bei den Proben und in der Aufführung geht alles drunter und drüber – eine Katastrophe folgt auf die andere: Türen klemmen, Texte hängen. Noch in der Generalprobe werden Einsätze verpasst und Requisiten falsch verwendet.

Umsonst ist alles beharrliche Zureden, Bitten und Ausrufen des Regisseurs, umsonst sein ganzes verzweifeltes Bemühen, bis zur anstehenden Première in die Abläufe auf der Bühne und dahinter Ordnung zu bringen.

Die Nerven aller Beteiligten liegen blank. Der nackte Wahnsinn! Das Chaos, in dem die Vorstellung schliesslich endet, wird noch verschlimmert durch persönliche Animositäten, Eifersüchteleien und kleinliche Streitereien hinter der Bühne.
In der ELB-Berndeutschfassung zeigt der erste Akt die Generalprobe von „Nackte Tatsachen“ im Burgdorfer Theater, der zweite – dieser aus der Perspektive hinter der Bühne – eine spätere Vorstellung im Rüttihubelbad und der dritte – jetzt wiederum auf der Bühne – das Tournee-Ende in einem Altersheim.