(c) Peter Bauhuis
(c) Peter Bauhuis
(c) Peter Bauhuis
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(c) Anita Tarnutzer
(c) Anita Tarnutzer
(c) Anita Tarnutzer
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(c) Laurenz Stockner
(c) Laurenz Stockner
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(c) Laurenz Stockner

Kunst, Architektur / Design

Alchemie der Oberfläche

Gewerbemuseum Winterthur, Winterthur

Metall in allen Facetten: Drei künstlerische Positionen zeigen, wie mit experimenteller Neugier und kreativer Materialforschung die Grenzen des Werkstoffs Metall ausgelotet werden können.

Schalen, Gefässe, Materialexperimente aus Metall: Mit den drei künstlerischen Positionen von Peter Bauhuis, Laurenz Stockner und Anita Tarnutzer zeigt «Alchemie der Oberfläche», wie mit experimenteller Neugier und kreativer Materialforschung die Grenzen des Werkstoffs Metall ausgelotet und die visuellen Erscheinungen in unzählige Variationen weiterentwickelt werden können. Die Ausstellung im Gewerbemuseum Winterthur wird von der Sonderpräsentation «edel unedel» ergänzt, die Hintergründe zu den vielfältigen Methoden in der Metalloberflächenverarbeitung im Bereich des Kunsthandwerks beleuchtet.

Der Münchner Goldschmied und Künstler Peter Bauhuis (*1965) präsentiert aus verschiedenen Metall-legierungen gegossene Gefässe, die durch das ungewöhnliche Verfahren in archaisch anmutenden Farben und Strukturen erscheinen. Seine Arbeiten sind geprägt von einer grossen Experimentierlust und langjähri-gen Erfahrungen. Dabei gelingt es ihm, in seinen Simultangussverfahren den Zufall so zu steuern, dass die Oberflächen seiner «Polycasts» dank überraschender Fliessspuren, Verkrustungen, feinen Rissen und Löchern in einer urtümlichen, aber auch verblüffend fantastischen und malerischen Qualität erscheinen.

Der Südtiroler Kunstschmied und Künstler Laurenz Stockner (*1971) schmiedet Schalen aus mitunter selbstgewonnenem «Zementkupfer» und Eisen. In einem aufwendigen Prozess erarbeitet er sich das Rohmaterial für seine Gefässe in einem Verfahren, das in seiner Region seit der Antike bekannt ist. Seine Auseinandersetzung mit der Gewinnung des Grundstoffs und seine fundierten Kenntnisse der Schmelzver-fahren sind für ihn grundlegender Bestandteil seiner Werke. Mit seinen Arbeiten lotet er auch immer wieder die Grenzen des Materials aus, so verformen sich beispielsweise seine hauchdünn ausgetriebenen Kupfer-schalen selbst im feinen Luftstrom.

Die Schweizer Kunstgiesserin und Künstlerin Anita Tarnutzer (*1977) bearbeitet mit natürlichen Oxidations- und Färbeverfahren Bronze- und Messingplatten. In ihrer Arbeit «Quintessenzen» sind es Pflanzen wie Brennnessel, Sauerampfer oder Kamille, die Färbeprozesse auslösen und auf der Metalloberfläche einen unmittelbaren chemischen Abdruck hinterlassen. In experimentell angelegten Langzeitverfahren nutzt sie die Eigenschaft der unedlen Metalle, um aufgrund des spezifischen Einflusses von Erde, Pflanzeninhaltsstoffen oder auch Handschweiss zu reagieren und sich zu verändern.

Metalle – eine Kurzeinführung
Metalle haben die Eigenschaft, sich durch Umwelteinflüsse zu verändern. Aufgrund von Luft, Wasser und chemischen Substanzen verwandeln sich Metalle auf natürliche Weise – sie verfärben, schützen oder zersetzen sich. So wurden in den verschiedensten Kulturen schon seit alter Zeit die unterschiedlichsten Methoden entwickelt, um Metalle zu patinieren und zu veredeln, zu färben und zu beschichten. Mit unzähligen Techniken lassen sich die Oberflächenqualitäten und der Ausdruck dieser Werkstoffe verändern und erweitern.

Hintergründe zu diesen vielfältigen Verfahren vermitteln das permanent eingerichtete Material-Archiv des Gewerbemuseums Winterthur sowie die Sonderpräsentation «edel unedel».

Sonderpräsentation «edel unedel»
Stabilität und Reaktionsfreudigkeit – beides kann die Erscheinung einer Metalloberfläche auszeichnen. Bei Edelstahl ist der beständige Metallglanz namensgebend, bei der Edelpatina die malachitgrüne Farbe, die sich natürlich oder mittels eines Färbeverfahrens auf Kupfer ausbilden kann. Die Gründe und Kulturen, wie und weshalb Metalle veredelt werden, gehen weit auseinander.

Während zurzeit Themen wie Hygiene und Effizienz den Umgang mit Oberflächen mitbestimmen, waren in anderen Zeitepochen die Fälschung und Imitation ein wichtiger Antrieb für metallurgische Weiterentwick-lungen. Aus solchen gingen unter anderem auch eine Vielzahl von Färbe- und Beschichtungsverfahren hervor, mit denen sich das Farbspektrum der Metalle und deren Oberflächenqualitäten erweitern lassen. In der Sonderpräsentation wird anhand einer Auslage von Musterplatten, die in verschiedenen Werkstätten gefertigt wurden, eine breit gefasste Auswahl dieser Techniken vorgestellt.

Die Sonderpräsentation «edel unedel» ist eine Kooperation mit dem Sitterwerk St. Gallen und der Hoch-schule der Künste Bern.

Datum

19.9.2021 Bis  6.2.2022  
jeweils Di, Mi, Fr, Sa, So   10:00 - 17:00 Uhr
jeweils Do   10:00 - 20:00 Uhr

Preis

CHF 12.00 / 8.00
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt.

Adresse

Gewerbemuseum Winterthur
Kirchplatz 14
8400 Winterthur

Kontakt

Gewerbemuseum Winterthur
Luzia Davi
Medien/Kommunikation
Kirchplatz 14
8400 Winterthur
gewerbemuseum.medien@win.ch
+41 (0)52 267 51 36

Kategorie

  • Architektur / Design
  • Kunst

Art der Ausstellung

  • Sonderausstellung

Barrierefreiheit

  • Rollstuhlgängig
  • Zu-/ Eingang mit flacher Rampe / Schwelle
  • Zu-/ Eingang mit rollstuhlgängigem Lift
  • Zu-/ Eingang nur mit Hilfestellung möglich
  • Haltegriffe auf der Toilette
  • Zu-/ Eingang zur Toilette mit rollstuhlgängigem Lift
  • Rollstuhl vorhanden

Zutrittskonditionen

  • Kinder unter 16 Jahren gratis

Webcode

www.guidle.com/TYDpK7