Wortkunst & Literatur, Klassik & E-Musik
Wort Klang Musik
Prontoplast Spritzguss AG, Wetzikon ZH
Eine spannende Annäherung an den Zusammenhang zwischen Wort und Musik. Barocke Arien von Monteverdi und Händel sowie Sprechstücke und Lautgedichte aus dem 20. Jahrhundert.
Prima la musica e poi le parole (zuerst die Musik und dann die Wörter) ist eine Oper von Antonio Salieri. Prima le parole e poi la musica (zuerst die Wörter und mit ihnen der Inhalt und dann erst die Musik) war der Leitspruch der Florentiner Camerata (vor 1600), die mit der Absicht, das antike griechische Drama zu rekonstruieren, mit der Monodie in einem völlig neuen Gesangsstil den Text in den Mittelpunkt stellte und damit den Weg für die neu entstehende Oper ebnete. Zuerst die Worte / der Inhalt oder zuerst die Musik? Was ein wenig wie die Huhn - Ei - Frage klingt ist tatsächlich ein alter Wettstreit, der je nach Zeitalter und ästhetischer Absicht völlig unterschiedlich beantwortet wurde. Das Konzert geht anhand von Beispielen aus dem Barock und dem 20. Jahrhundert den Verwicklungen von Sprache und Musik nach. Vielleicht kann man den Widerspruch lösen, in dem man in jedem Fall den Klang in den Mittelpunkt stellt?
Die Heterogenität des Programms ist dabei ein Teil des Vergnügens. Durch die Konfrontation unvereinbarer Gegensätze wird anscheinend Selbstverständliches neu beleuchtet.
Meister der Monodie wie Claudio Monteverdi oder Sigismondo d’India zeigen, wie ihr musikalisches Genie sich dem Versuch widersetzt, die Musik gegenüber dem Wort zweitrangig zu behandeln, Georg Friederich Händel zeigt, dass Worte nur ein Vorwand sein könnten, um Musik zu schreiben. Sein berühmtes „For unto us a child is born“ („Denn es ist uns ein Kind geboren“) aus seinem „Messias“ ist die Umarbeitung eines früheren Duetts mit dem Titel „No, di voi no vuo’ fidarmi“ (Nein, euch will ich nicht vertrauen, gemeint sind die Göttinnen Liebe und Schönheit). Der Inhalt für die gleiche Musik ist also ein jeweils völlig anderer.
Aus dem 20. Jahrhundert stehen Sprech-Stücke und Lautgedichte auf dem Programm, darunter Stücke von John Cage und von Wladimir Vogel, einem Pionier der gesprochenen Musik. Auch die Blütezeit des klangvollen Unsinns, der Dadaismus, wird das eine oder andere Gedicht hineinschmuggeln. Hier werden Inhalte des Inhalts beraubt und so zu reiner Musik.
Dargeboten wird das Programm von zwei Sängerinnen (Catriona Bühler und Sofia Pollak), dem Gambisten Thomas Goetschel und dem Theorbisten Markus Hochuli. Alle Ausführenden werden im Konzert auch als Sprecherinnen und Sprecher auftreten.
Zuhörer*innen, die im Konzert mit einem Lautgedicht auftreten wollen, erhalten freien Eintritt.
Datum
Adresse
Prontoplast Spritzguss AG
Werkstrasse 6
8620 Wetzikon ZH
Kontakt
Markus Hochuli
Eggstrasse 30
8620 Wetzikon
m-hochuli@gmx.ch
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