Das Die Teuerung reduziert das frei verfügbare Einkommen und damit die Kaufkraft.
Das Die Teuerung reduziert das frei verfügbare Einkommen und damit die Kaufkraft.
Werner Kälin, Vorstandsmitglied SP Ortssektion Glarus
Werner Kälin, Vorstandsmitglied SP Ortssektion Glarus

Nouvelles régionales, Politique

Hinter dem lauen Sommer lauert ein heisser Herbst

Diesen Sommer fahren wir günstig in unseren Ferien. Der starke Franken sorgt im Euroraum für gleiche Preise für Schnitzel oder Pizza wie im letzten Sommer. Die Kursaufwertung macht die hohe Teuerung im Euroraum wett. Wenige Wochen später wird der Herbst heisser als der Sommer. Dann wird die steigende Teuerung für Glarner Haushalte eine Herausforderung.

Während Unternehmen und Vermieter die steigenden Preise für Treib- und Brennstoffe weitergeben können, kommt die Inflation direkt im Portemonnaie von Familien, Pensionierten, Paaren und Alleinstehenden an. Wir merken es schon heute: bei Lebensmitteln, an der Zapfsäule und bald auf der Stromrechnung. Das reduziert das frei verfügbare Einkommen und damit die Kaufkraft. Zudem ist das Lohnniveau im Kanton Glarus eher tief, was schon ohne Teuerung ein Problem für die Rekrutierung von Fachkräften ist – zum Beispiel im Gesundheitswesen oder bei der öffentlichen Verwaltung.

Inflation waren wir uns in der Schweiz bis in die 1980er Jahre gewöhnt. Danach verschwand sie. Gestiegen sind aber seither die Mieten und die Krankenkassenprämien. Letztere haben sich seit 1997 mehr als verdoppelt. Einzig die Löhne hatten in der gleichen Phase Mühe hochzuklettern. Nur das oberste eine Prozent mit den höchsten Einkommen hat wirklich zugelegt.

Wo es im Herbst der Teuerung und damit der Kaufkraft der Haushalte zu entgegnen gilt, ist also schon im Sommer sonnenklar: Einerseits muss der Bundesrat mit den Kantonen bei den Krankenkassen rasch die Prämienverbilligungen erhöhen. Und andererseits müssen die Arbeitgebenden – also auch Kanton und Gemeinden – genügend hohe Lohnanpassungen budgetieren, um die Kaufkraft ihrer Mitarbeitenden zu erhalten.

Und wer soll das bezahlen? Bei der öffentlichen Hand steigen durch die Lohnerhöhungen auch die Steuereinnahmen. Der Teuerungsausgleich ist also bezahlbar. Auch bei den privaten Arbeitgebenden sind Lohnanpassungen nötig: Es herrscht Vollbeschäftigung – um konkurrenzfähig zu bleiben im Kampf um Arbeitskräfte, sind sie unumgänglich. Das ist verkraftbar, weil es – entgegen allen Unkenrufen – die sehr gute wirtschaftliche Lage erlaubt.

Quelle: Politkolumne «zur Debatte» in den Südostschweiz Glarner Nachrichten vom 22. Juli 2022

Autor: Werner Kälin, Vorstandsmitglied SP Ortssektion Glarus


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  • Suisse
  • Suisse de l'est

Publié à

22.07.2022

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