Das Glarner Komitee “2x Nein zur AHV21” (von links nach rechts): Leana Meier, Gloria Bukovac, Werner Kälin, Lukas Auer und Regula Keller.
Das Glarner Komitee “2x Nein zur AHV21” (von links nach rechts): Leana Meier, Gloria Bukovac, Werner Kälin, Lukas Auer und Regula Keller.
Logo: AHV-Abbau 2x Nein
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Glarner Bündnis: 2x Nein zum AHV Abbau

Am 08. September fand die Pressekonferenz des Glarner Komitees “2x Nein zur AHV21” statt. Anwesend waren Vertretungen diverser Organisationen und Parteien: Regula N. Keller (GRÜNE des Kt. Glarus), Lukas Auer (Unia), Werner Kälin (SP Glarus), Gloria Bukovac (Junge Grüne Glarus) und Leana Meier (Feministisches Kollektiv Glarus).

An der Pressekonferenz präsentierte das Nein-Komitee die Gründe, warum beide AHV-Vorlagen abzulehnen sind und warum diese an einem falschen Punkt ansetzen, wenn es darum geht, unsere Altersvorsorge zu sichern.  

Bei der Altersvorsorge gibt es zahlreiche Hindernisse, die später zu Lücken in der Rente führen. Leana Meier vom feministischen Kollektiv zählt diese auf: “Die Hindernisse heissen Care-Arbeit, Tieflohnjobs, Lohnungleichheit, Teilzeitarbeit und Co. Alles Hindernisse, von denen überwiegend Frauen betroffen sind.” Aus diesen Gründen sind die Renten der Frauen bereits heute im Schnitt ein Drittel tiefer als die der Männer. Mit der Vorlage AHV21 verlieren die Frauen ein Jahr AHV-Rente - das bedeutet rund 26'000 Franken weniger Einkommen. Werner Kälin, Geschäftsleitungsmitglied der SP Glarus, meint dazu: “Die AHV21 ist ungerecht gegenüber den Frauen, weil rein rechnerisch jede Rentenaltererhöhung eine Rentensenkung ist. Es ist schlecht für die Ehepaare, die auch eine tiefere Rente erhalten als Ergebnis davon."

Die Mehrwertsteuererhöhung kommt im falschen Moment, denn das Leben wird teurer, die Realeinkommen sinken und sie bittet die falschen zur Kasse. Denn eine Erhöhung der Mehrwertsteuer trifft als erstes einkommensschwache Haushalte. Lukas Auer, Gewerkschaftssekretär der Unia, bestätigt: “Eine Mehrwertsteuererhöhung bedeutet einen effektiven Kaufkraftverlust für alle. Die Preise für Waren, Dienstleistungen und auch Krankenkassenprämien sind bereits jetzt im Begriff zu steigen und würden durch die geplante Erhöhung noch stärker ansteigen.”

Bereits seit Jahren wird immer wieder verkündet, dass die AHV kurz vor ihrem Bankrott stünde. Die Prognosen des Bundes mussten jedoch immer wieder nach oben korrigiert werden. Regula N. Keller, Präsidentin der GRÜNEN des Kantons Glarus, ergänzt: “Die AHV benötigt längerfristig weitere Finanzierungsmöglichkeiten, ja. Wir haben jedoch noch gut 10 Jahre Zeit, dafür eine Lösung zu finden. Und diese Lösung muss nicht darin bestehen, das Rentenalter für die Frauen zu erhöhen.” Die Zeit reicht, um eine bessere Reform auszuarbeiten. Dazu meint Gloria Bukovac, Vorstandsmitglied der Jungen Grünen Glarus: “Wollen wir uns wirklich mit einer AHV-Reform auf Kosten einer ohnehin schon benachteiligten Gruppe zufrieden geben?  Viel sinnvoller wäre es stattdessen, die Zeit, die unserer AHV bleibt, in eine langfristige und sozialverträgliche Lösung zu investieren.” Ideen für Lösungen sind genug vorhanden. Angesprochen wurden zum Beispiel die Auswirkung von tatsächlicher Lohngleichheit, eine Finanzierung durch Negativzinsen der SNB. Ein letzter Lösungsansatz erwähnte Leana Meier: “Für eine Stabilisierung der Altersvorsorge könnten wir deshalb beginnen, die AHV und die Pensionskasse zusammenzudenken. Nur ein einziges Lohnprozent von der PK in die AHV zu schieben, würde reichen, um eine existenzsichernde AHV für alle zu garantieren.”

Es wird eine Revision unseres Rentensystems brauchen, aber die jetzige Reform hat weder etwas mit Gleichstellung zu tun, noch mit einer realen Verbesserung der Altersvorsorge. Mit 2x NEIN am 25. September wird der Weg freigemacht, für eine sozial gerechte und nachhaltige Reform.

Autor

Grüne Partei Kanton Glarus

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Pubblicato alle

08.09.2022

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