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Sabine Steinmann, Fraktionspräsidentin SP Kanton Glarus
Sabine Steinmann, Fraktionspräsidentin SP Kanton Glarus

Novità regionale, Politica

Politik (Psychologie)

Zur Debatte: Es ist der Ausgeglichenheit zuträglich, wenn wir ab und zu den Kropf leeren (Glücksforschung). Sie dürfen gespannt sein: Diese Politkolumne hat für die Verfasserin genau diesen Zweck (For-schungsergebnisse in den Alltag umsetzen).

Immer wieder lese ich, dass die Energiepolitik der Linken und Grünen gescheitert sei (Vorwurf). Diese Aussage lässt mich sprachlos werden (Ausnahme). Es sind andere Parteien, die lange die Forderungen belächelt haben (bagatellisieren) und erst jetzt langsam den Ernst der Stunde sehen (späte Erkenntnis). Ich sage: Wären wir doch nur 20 Jahre früher dran (Bedauern).

Dem Vorwurf wohnt zudem ein Denkfehler inne (Grundlagen der Logik). Es ist folgendes gege-ben: a) Linke und Grüne wollen schon lange Netto Null (Vernunft). b) Die Bürgerlichen besitzen die Mehrheit sowohl im nationalen wie kantonalen Parlament (Realität). c) Die Mehrheit bestimmt (Regel unserer Demokratie).

Wird dann eine Bundesrätin, die sich um Fortschritt in Richtung Klimaneutralität bemüht, als unfähig betitelt, keimt der Verdacht auf, dass man damit vom eigenen Versagen ablenken will (Verdrängung der eigenen Schuld durch Angriff).

Es wird in naher Zukunft Betriebe geben, die wegen des Energienotstandes auf staatliche Unterstützung angewiesen sind (Prognose). Die SP setzt sich dafür schon in guten Zeiten ein (Sicherstellung Service Public, Allgemeinsinn), während andere vom billigsten Stromangebot profitieren (Rosinenpickerei). Natürlich wird sich die SP dann trotzdem aus Solidarität für die Unterstützung der Betriebe einsetzen (Regel der Notwendigkeit).

Was ich persönlich nicht verstehe, ist, dass diejenigen, die am lautesten nach Eigenverantwortung (Handeln im Erwachsenen-Ich) rufen, nun alles geben, damit wir uns nicht eigenverantwortlich verhalten, sprich etwas einschränken müssen. Man will wieder Atomkraftwerke bauen, obwohl wir alle sorgenvoll auf ein solches in der Ukraine schauen («uns passiert schon nichts»).

Das zeigt mir, dass sich an der Haltung trotz Wassermangel im Sommer und schmelzender Gletscher nichts geändert hat (fehlende Reflexionsfähigkeit). Ohne Rücksicht auf Natur und Nachkommen machen wir auf gleiche Art weiter (verwöhntes Kind-Ich). Diejenigen mit weniger Einkommen baden das alles ebenfalls aus, denn es sind nicht sie, die durch die Welt jetten und eine Sauna besitzen. (Aber es sind sie, denen man die AHV kürzt und via Mehrwertsteuer prozentual stärker belastet > sagen Sie nein dazu.)

So, nun ist der Kropf leer. Danke vielmal fürs Zuhören. Ich schaue wieder nach vorne, Nachjas-sen nützt nichts (Selbsterkenntnis). Packen wir an!

Quelle: Politkolumne «zur Debatte» in den Südostschweiz Glarner Nachrichten vom 22. Juli 2022

Autorin: Sabine Steinmann, Fraktionspräsidentin SP Kanton Glarus


#üüsbruuchts

Autor

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Categoria

  • Svizzera
  • Svizzera orientale

Pubblicato alle

02.09.2022

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