Sich engagieren lohnt sich

Sowohl unsere Gemeinden als auch unser Kanton steuern auf finanziell herausfordernde Zeiten zu. Das passiert weder zum ersten noch zum letzten Mal. Man könnte sich also auch die Frage stellen: «Lohnt sich die Aufregung und der politische Einsatz?» Ich antworte überzeugt mit: Ja, Engagement lohnt sich!

Politkolumne «zur Debatte» von Landrat Samuel Zingg

Auch als Lehrperson waren mir die Finanzkompetenzen der Schülerinnen und Schüler immer wichtig. Die Überschuldung bei Jugendlichen lässt sich nämlich oft genau darauf zurückführen: auf mangelnde Finanzkompetenzen. Schulden sind nicht per se «schlecht». Gezielte Investitionen mit Hilfe von Fremdkapital haben viele Unternehmen sehr erfolgreich getätigt, auch in unserem Kanton. Es gilt aber, sich klarzumachen, welche Risiken wir wann eingehen sollen und können.
Als Landrat merkte und merke ich schnell, dass die finanziellen Auswirkungen in den meisten Vorstössen und Geschäften eine zentrale Rolle einnehmen. Dabei geht es darum, sich miteinander darüber auszutauschen, welche Investitionen und Ausgaben sich lohnen, und welche wir noch vertagen müssen. Dasselbe gilt für die Gemeinden – auch hier ist es wichtig, dass man sich miteinander über den Einsatz finanzieller Mittel austauscht. Ich bin überzeugt, dass verschiedene Ideen zu besseren und schlussendlich auch günstigeren Lösungen für uns alle führen.

Deshalb bin ich der Meinung: Ja, das Engagement von vielen lohnt sich, es lohnt sich für uns alle! Zu verhindern gilt es, dass wir keinen Spielraum mehr haben, dass man sich nicht mehr klarmachen kann, was es dringend für ein gutes Zusammenleben braucht, und was noch etwas warten kann – ähnlich wie es bei der privaten Verschuldung geschieht.
In unseren Gemeinden und unserem Kanton müssen wir uns also miteinander über unseren Handlungsspielraum austauschen. Nichts mehr zu tun, bringt uns in ein paar Jahren wieder in die gleiche Situation, wie wir sie heute erleben. Es braucht viele Investitionen und gibt nur knappe finanzielle Ressourcen. Investitionen, damit die Infrastruktur erhalten bleibt oder mit dem Wachstum mithalten kann, braucht es aber. Die Frage ist nur, wie bringen wir das Ganze in eine gute Balance zu den Einnahmen.

In vielen privaten Haushalten nehmen die steigenden Gesundheitskosten Spielraum weg. Auch dort müssen wir uns klarmachen, wie wir den Spielraum für alle erhalten können. Und auch dort gilt, wenn Sie mitreden wollen, lohnt sich Ihr Einsatz dafür an der Urne. Die SP ist überzeugt, dass die Deckelung der Prämien den Glarner Haushalten mehr nötigen Spielraum gibt. Deshalb sagen wir Ja zur Prämien-Entlastungs-Initiative.

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