Ein Stück von Rebekka Kricheldorf nach F. Scott Fitzgerald
Schweizer Erstaufführung. Koproduktion

«Reichtum ist wesentlich lustiger als Armut. Die Leute sehen schicker aus und riechen besser.» Auf dem Anwesen von Jay Gatsby feiern die Superreichen der New Yorker Upper Class legendäre Partys. Niemand weiss, was hier eigentlich gefeiert wird und vor allem, wie der Gastgeber diesen Rausch der Verschwendung finanziert. Der sagenumwobene Gatsby ist trotz Reichtum ein unglücklicher Glücksritter. Sein Blick schweift zum gegenüberliegenden Flussufer, dorthin, wo seine einstige grosse Liebe heute lebt. Damals war er arm, die Verbindung zerbrach, aber heute ist er millionenschwer, ein Selfmademan, dem alle zu Füssen liegen. Fitzgeralds Erzählung ist ein Sittengemälde der amerikanischen 1920er Jahre und beleuchtet den Zwiespalt zwischen Geld und Liebe, Machtgier und Treue.

Die Dramatikerin Rebekka Kricheldorf hat aus F. Scott Fitzgeralds Roman eine Theaterfassung destilliert, die wie massgeschneidert auf die heutige Zeit passt. In Fitzgeralds Meisterwerk geht es um Erfolg, Macht, Anerkennung und darum, einen Zipfel des amerikanischen Traums zu erwischen. Hält man den in Händen, folgt für den Träumer unmittelbar existentielle Leere: Das Vergnügen wird schal, die Exzesse öde, und Selbstzweifel werden munter in Champagner ertränkt. Das Theater Marie hat seit Herbst 2012 eine neue Teamleitung: Olivier Bachmann, Patric Bachmann, Pascal Nater und Erik Noorlander. Mit «Der grosse Gatsby» setzen sie ihre Theaterarbeit mit Texten von Rebekka Kricheldorf fort, die am Stadttheater Bern ihren Anfang genommen hat. Das neue Theater Marie feiert erstmals am Kurtheater Baden Premiere.

Rebekka Kricheldorf, 1974 in Freiburg im Breisgau geboren, absolvierte den Studiengang «Szenisches Schreiben» an der Universität der Künste Berlin (1998-2002). Ihre Stücke wurden schon vielfach ausgezeichnet. Ihre Theaterfassung des Romans «Der grosse Gatsby» nach F. Scott Fitzgerald wurde am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt.