Vom 4. bis 8. September 2024 widmet sich das Musikfestival Bern dem Thema «Kompass» – mit einem gewohnt gewagten, vielseitigen Mosaik an Konzerten, Installationen, Performances und Workshops.

Oben – unten, links – rechts, Norden – Süden, Westen – Osten. Ein Kompass gibt eine klare Disposition der Welt mit, aber reicht sie heute noch aus? Mag sein, dass die Nadel immer nach Norden zeigt, und die Sonne im Osten aufgeht, und die Füsse meistens unten sind, aber vielleicht steht einem halt der Kopf doch nicht mehr so gerade. Und lechts und rinks kann man bekanntlich leicht verwechseln. Auch in der Musik und in den Künsten allgemein ist so manches in Bewegung, wenn nicht sogar in Unordnung geraten.
Das Musikfestival Bern 2024 bietet Künstler*innen eine Bühne, die nach neuen Orientierungsansätzen suchen. Begriffe wie Orientierung, Geografie, Dekolonialisierung, Kartografierung, Migration und Suche schwingen hier mit. Das wird wohl am deutlichsten beim US-Amerikaner George Lewis, der als Composer in Residence wirkt. In seiner Musik verbinden sich Improvisation und Komposition, computergesteuerte Installationen und Konzertformen mit einer tiefgreifenden Reflexion über die Bedingungen heutigen musikalischen Schaffens.