Barockes Schauspiel
Ausstellung originaler Instrumente mit Projektionen

Claude Lebet – Geigenbauer
Mathilde Reymond – Pochette (Tanzmeistergeige)
Alain Christen – Barocktanz
Compagnie Les Boréades
Francesco Biamonte – Moderation

TANZ UND SEIN UNTERRICHT IM 17. UND 18. JAHRHUNDERT

Inspiriert vom berühmten Gemälde Die Geigenprobe von Degas beleuchtet dieses Projekt die enge Verbindung zwischen Musik und Tanz, die in der Barockzeit wurzelt. Die „Pochette“, eine kleine, zarte Geige, war über Jahrhunderte das bevorzugte Werkzeug der Tanzmeister – sie begleitete ihre Schritte, verband Bewegung mit Klang und machte die Choreografie lebendig.

Wie Maurice Béjart schrieb, ist die Pochette mehr als nur ein Instrument – sie ist ein Symbol der Einheit: zwischen Musik und Tanz, Klang und Bewegung, Ohr und Schritt. Mit ihr wurden Menuette gelehrt, wie in Molières Der Bürger als Edelmann, und sie inspirierte junge Tänzer:innen, als käme sie direkt aus Degas’ Gemälden auf die Bühne und in die lebendige choreografische Tradition.

Im Rahmen der Veranstaltung hält der Geigenbauer Claude Lebet einen illustrierten Vortrag über die Pochette – ihre Geschichte, Ästhetik und ihre bedeutende Rolle in der Tanzausbildung des 17. und 18. Jahrhunderts.

Das Projekt findet im Historischen Museum statt – ein Ort des Erinnerns, in dem die Atmosphäre der Anfänge des Balletts spürbar wird, als Tanz sich als eigenständige Kunstform etablierte und zum zentralen Bestandteil der höfischen Kultur wurde. Umgeben von historischen Instrumenten und Dokumenten werden die Besucher:innen erleben, wie eng Musik und Bewegung miteinander verflochten waren.

Den Abschluss des Abends bildet ein Barocktanzspektakel – wie man es am Hofe Ludwigs XIV. tanzte –, aufgeführt von einem Barockensemble. Die Pochette übernimmt erneut ihre begleitende Rolle und haucht den Choreografien von einst neues Leben ein.

Eine Reise in die Welt der Eleganz und Raffinesse, wo der Klang den Tanz führt – und die Bewegung zur Musik wird!