Kaum etwas wurde in der Musik häufiger und vielschichtiger besungen als die Liebe. Von romantisch bis bitter, glückselig bis tragisch: Die ganze Palette der Gefühle findet auch im neuen Programm des A Cappella Chors Zürich ihren Ausdruck. Zusammen mit dem Kammermusikensemble Der Musikalische Garten präsentiert er amouröse Perlen der italienischen Renaissance, die direkt ans Herz rühren. Den Auftakt bilden Frottole, höfische Liebeslieder, die als einfachere mehrstimmige Vorläufer des Madrigals in Italien um 1500 sehr beliebt waren. Zu den musikalischen Höhepunkten seiner Zeit zählt zweifelsohne Claudio Monteverdis berühmtes Lamento d’Arianna. In dem bewegenden fünfstimmigen Madrigal, das Teil war einer heute verschollenen Oper, beklagt die verzweifelte Arianna, dass ihr Liebster Theseus sie verlassen hat. Zu hören sind weitere Lieder Monteverdis aus den Scherzi Musicali. Nicht weniger berührend sind die Vokalwerke von Cipriano de Rore; er wurde von seinen Zeitgenossen als «der Göttliche» gepriesen und seine Lieder waren äusserst populär. Auf seinem Madrigal «Anchor che col partire» basiert auch das Magnificat von Orlando di Lasso – ein Beispiel für die damals übliche Praxis, musikalische Elemente weltlicher Werke in geistliche Komposition zu überführen.
Bildquelle: Fred Podolak

Ensemble:
A Cappella Chor Zürich
Kammermusikensemble Der Musikalische Garten

Leitung:
Amir Tiroshi