Glarus
2018 war ein ereignisreiches Jahr für die Glarner Bauern
Die Mitglieder des Glarner Bauernverbandes hielten im Gesellschaftshaus in Ennenda Rückschau auf das Jahr 2018.
Ennenda bot am Wochenende Gastrecht für die Mitglieder des Glarner Bauernverbandes. Nach einer Fülle von Informationen und Mitteilungen konnte Präsident Waldvogel die Hauptversammlung 2018 des Glarner Bauernverbandes im Saal des Gesellschaftshauses eröffnen. Dabei konnte er nebst den anwesenden Versammlungsteilnehmern illustre Gäste, darunter die Ständerate Dr. Thomas Hefti und Werner Hösli, Nationalrat Martin Landolt, Regierungsrätin Marianne Lienhart, Urs Schneider, stellvertretender Direktor des Departements «Kommunikation und Services» des Schweizer Bauernverbandes sowie Vertreter landwirtschaftlicher Behörden und befreundeter Verbände herzlich willkommen heissen.
Traktanden im Schnellzugstempo verabschiedet
Im Schnellzugstempo und in gewohnt souveräner Manier führte Präsident Waldvogel durch die 14 Punkte umfassende Traktandenliste. Das Protokoll der Hauptversammlung 2018, verfasst von Aktuarin Adelina Tschudi sowie die perfekt und sauber geführten Jahresrechnungen des Glarner Bauernverbandes, der Geschäftsstelle und des Betriebshelferdienstes von Geschäftsführerin Deborah Plattner und ihrem Team fanden die uneingeschränkte Zustimmung der Anwesenden. In einer Trauerminute gedachte die Versammlung ihren verstorbenen Mitgliedern. Akklamation wählte die Versammlung den Braunwalder Christian Dürst im Abwesenheitsverfahren als neues Vorstandsmitglied. Das vorgesehene Tätigkeitsprogramm 2019 wird dem Glarner Bauernverband ein gerütteltes Mass an Arbeit bescheren. Im Mittelpunkt stehen die Vertretung der Glarner Landwirtschaft gegenüber dem Bund, dem Kanton, den Gemeinden und den Dachverbänden. Ebenso stehen die Landwirtschaftliche Beratung, Güllengruben-Kontrollen, die Begleitung der kommunalen und kantonalen Raum- und Nutzungsplanung, die Trägerschaft LQ, der Agrotourismus, Regionalprodukte, die Basiskommunikation am Stand der Glarner Messe, sowie ein Clean-Up-Day im Zentrum des Interesses. Zu den Highlights der Hauptversammlung gehört jedes Mal die feierliche Ehrung von landwirtschaftlichen Angestellten, Funktionären und Ausbildungs-Absolventen. Für seine langjährige Tätigkeit als Vertreter von BIO GLARUS erhielt Vorstandsmitglied Hansjörg Jenny nebst einer Kuhglocke spontanen Applaus der Versammlungsteilnehmer. Gratulationswünsche für einen erfolgreichen Abschluss ihre Ausbildung erhielten Stefan Rhyner (Elm), Roland Alfred Roth (Schwändi), Maya Landolt (Näfels), Samuel Fischli (Näfels), Adrian Winteler (Mollis), Lukas Elmer (Elm), Silvia Schiesser (Haslen) und Peter Steinmann (Niederurnen).
Wetterkapriolen gaben den Bauern zu schaffen
In seinem ausführlichen Jahresbericht kam Präsident Waldvogel nochmals auf verschiedene Aspekte und Geschehnisse im vergangenen Jahr 2018 zu sprechen. Erneut hielten die Wetterkapriolen unsere Bauernsame in Atem. Wetterrekord an Wetterrekord reihte sich mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen für die Landwirtschaft auf. Nach einem sehr feuchten Frühlingstart folgte im Sommer eine wochenlange, anhaltende Schönwetterphase, welche bald einmal in vielen Gebieten für Trockenheit und Minusrekorde bei den Niederschlägen sorgte. Das führte dazu, dass selbst in unserem Kanton so früh wie noch nie mit der Obsternte begonnen werden konnte. Ein schöner Herbst mit den dringend nötigen Niederschlägen liess die Landwirte im Kanton dann etwas aufatmen.
Politik rund um die Landwirtschaft
Ein Hauptaugenmerk richtete sich 2018 auf die Politik rund um die Landwirtschaft. Die Hornkuh-Initiative, welche die Landwirtschaft statt zu einen fast mehr auseinandertrieb, wurde zum Teil sehr emotional geführt. Es folgten die Initiativen «Fair Food» und «Ernährungs-Souveränität». Alle drei Initiativen wurden vom Volk abgelehnt. Die Ernährung und die Landwirtschaftliche Produktion bleiben trotzdem bei der Bevölkerung hoch im Kurs, laufen doch bereits zwei weitere Initiativen unter den Namen «Sauberes Trinkwasser» und «Pestizidfreie Landwirtschaft». Der Bundesrat hat mit der Botschaft zur Agrarpolitik 22+ die Diskussion zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik in eine weitere Phase geschickt. Zu Diskussionen Anlass gibt auch der Vorschlag zum Raumplanungsgesetz II, welcher für die Landwirtschaft nichts Gutes verheisst. Die grundpfandverschriebene Beseitigungspflicht bei nicht mehr landwirtschaftlicher Nutzung kann dazu führen, dass junge Hofübernehmer einen notwendigen Stallneubau nicht finanzieren können.
Milchpreis bewegte sich 2018 nicht
Die Milchablieferungen blieben trotz den Wetterkapriolen konstant hoch. Sicher ein Grund dafür, dass sich der Milchpreis 2018 auf sehr tiefem Niveau bewegte. Die Anzahl Kühe ist zwar rückläufig, dafür haben sich die Leistungen gesteigert. Da der wichtigste Sektor Milch mit dem derzeitigen Erlös die Produktionskosten nicht decken kann, befindet sich die Ertragslage der Schweizer Landwirtschaft weiterhin in Schieflage. Auch hier sind Produktion, Verarbeitung, Handel und Konsum stark gefordert, in der Hoffnung, dass es baldmöglichst eine Kehrtwende bei der Wertschöpfung Milch gibt! Nur damit ist eine Milchproduktion in der Schweiz in Zukunft möglich. Aber auch den anderen Märkten gilt die grösste Aufmerksamkeit, denn rund zwei Drittel des Einkommens der Bauern wird mit dem Verkauf von Produkten erwirtschaftet. Wenn alle am gleichen Strick ziehen und mit viel Herzblut ihre Aufgaben erfüllen, können die hochgesteckten Ziele erreicht werden!
Öffentlichkeitsarbeit trägt Früchte
Die Öffentlichkeitsarbeit der Glarner Landwirtschaft wird aus der Sicht des Glarner Bauernverbandes von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen. Viele positive Feedbacks lassen diesen Schluss zu. Agrotouristisch konnte im vergangenen Jahr wiederum einiges geboten werden. Die Alpen im Sommer und die Alpabzüge im Herbst, diverse Viehschauen, Hoftheater, 1.
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glarus24.ch
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