1965 lösten sich rund zwei Millionen Kubikmeter Eis und Geröll vom Allalingletscher und stürzten auf die Hochebene von Mattmark. 88 Arbeiter einer Hochgebirgsbaustelle fanden dabei den Tod. Bereits wenige Tage nach dem Unglück erklärten Experten: «Das Ereignis war absolut unvorhersehbar.» – «Es gab keinerlei Anzeichen, die auf eine Gefahr hindeuteten.»

War die Katastrophe tatsächlich unabwendbar? Trägt wirklich niemand Verantwortung? Diesen Fragen geht Urs Hardegger in seinem Roman «Ein unvorhersehbares Ereignis» nach, erschienen im Nagel & Kimche Verlag. Im Zentrum des Romans steht der junge Ingenieur Hans-Rudolf Hilfinger, der ein Jahr vor dem Unglück auf die Baustelle kommt, dort den harten Alltag kennenlernt und sich mit einem italienischen Mechaniker anfreundet. Nach dessen Tod schreibt Hilfinger seine Erinnerungen auf und übergibt sie einem Verlag. Die Aufzeichnungen geraten in Vergessenheit und tauchen erst Jahre später wieder auf.

Der Autor wird uns an diesem Abend in die Zeit der 1960er Jahre zurückführen, von den Hintergründen berichten, die zur Katastrophe geführt haben, und ausgewählte Passagen aus seinem Buch vorlesen.

Urs Hardegger lebt und arbeitet in Zürich. Er greift in seinen Romanen historische und aktuelle Themen auf. Zuletzt sind von ihm «Für einen Pass und etwas Leben» (2022) und «Ein unvorhersehbares Ereignis» (2025) erschienen.

Das Referat von Urs Hardegger wird von der Zentralbibliothek Zürich in Kooperation mit dem Schweizer Alpen-Club SAC und der SAC Bibliothekskomission im Rahmen des «Berge lesen Festivals» organisiert.

Für ZB Veranstaltungen (Führungen, Lehrveranstaltungen, Vorträge) stehen für Personen mit Höreinschränkung Audio-Hilfen (inkl. Induktionsschleifen für Hörgeräte) zur Verfügung. Bei Bedarf bitte kommunikation@zb.uzh.ch kontaktieren.

Bildlegende: Mattmarkunglück, 1965. ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv /Com_LC1915-003-006