Musik lässt Zeit und Raum vergessen: Sich langsam verändernden, wiederholenden rhythmischen Motiven, bis hin zu Gesängen in Neumen, bei denen der Rhythmus frei gestaltet wird.

Passend zu ihrem Saisontitel «zeit.los!» präsentiert das Ensemble arte frizzante ein weiteres vielfältiges Programm mit ihren zwei Konzerten, die unter den Namen «loops&liberty» stattfinden. In diesem Projekt widmen sie sich Musik, welche einen Zeit und Raum vergessen lässt: Von eingebauten «loops» (dt. Schleifen), also sich langsam verändernden, wiederholenden rhythmischen Motiven, bis hin zu Gesängen in Neumen, bei denen der Rhythmus frei gestaltet wird.

John Adams’ Shaker Loops ist inspiriert von den rituellen Tänzen der «Shakers», einer amerikanischen Freikirche. Das Stück basiert auf sich langsam verändernden, rhythmisch-pulsierenden Loops, die einen meditativen Zustand erzeugen. Ähnlich wirken Bachs Goldberg-Variationen, die ein einziges Thema in immer neuen Facetten umkreisen. Das Werk soll für einen schlaflosen Grafen komponiert worden sein – ein Bezug zum Saisonthema, da Schlaf als Zustand zeitloser Erfahrung gilt.

Hildegard von Bingens Gesänge sind in Neumen ohne festen Rhythmus notiert und werden hier instrumental interpretiert. Ihre schwebenden Klangflächen schaffen eine Losgelöstheit der Realität und spiegeln den Begriff «liberty» wider.

Die über 800 Jahre auseinanderliegenden Werke werden direkt nacheinander gespielt, um in einen unmittelbaren Dialog zu treten. Das Konzert wird moderiert.